
Alles Wissenswerte über Smart Home & RAZO leicht erklärt
RAZO zeigt dir, wie du dein Eigenheim möglichst kosteneffizient steuerst, was du beachten solltest und welche Möglichkeiten dir heute zur Verfügung stehen. Wir fassen die wichtigsten und aktuellsten Themen einfach aufbereitet für dich hier zusammen.

Wallbox über OCPP mit RAZO verbinden
Anleitung, um deine Wallbox über OCPP mit RAZO zu verbinden und einzurichten ✓
Übersicht:
Vorbereitung: OCPP-Wallbox mit RAZO verbinden
Vorbereitung: So verbindest du deine OCPP-Wallbox mit RAZO
Damit deine OCPP-Wallbox mit RAZO kommunizieren kann, musst du das OCPP-Backend aktivieren und richtig einrichten. Gehe dafür Schritt für Schritt vor:
1 Internetverbindung herstellen
Verbinde deine Wallbox mit dem Internet. Nur so kann sie mit RAZO sprechen und Updates empfangen.
2 Software-Updates durchführen
Stelle sicher, dass deine Wallbox auf dem neuesten Stand ist. Installiere alle verfügbaren Updates.
3 Zugriff auf die Wallbox sichern
Du brauchst Zugriff auf die Einstellungen deiner Wallbox – über das Display, das Web-Interface oder eine App, je nach Modell.
4 OCPP-URL von RAZO kopieren
Wenn du deine Wallbox in der RAZO-App anlegst, bekommst du deine persönliche OCPP-URL angezeigt. Bitte diesen Link kopieren.

5 OCPP-URL in der Wallbox eintragen
Öffne die Einstellungen deiner Wallbox und trage dort die OCPP-URL ein, die du aus der RAZO-App kopiert hast. Wie das genau geht, steht in der Anleitung deiner Wallbox.
6 Wallbox-Namen prüfen
Achte darauf, dass der Name der Wallbox keine Leerzeichen oder Unterstriche enthält. Sonst kann RAZO keine Verbindung herstellen.

Einbindung abschließen
Sobald du die Konfiguration abgeschlossen hast, kann es bis zu 10 Minuten dauern, bis sich deine Wallbox bei RAZO anmeldet.
Wenn die Verbindung erfolgreich ist, erscheint eine “Verbunden” Nachricht unter deiner OCPP-URL in der RAZO App.

Was ist OCPP?
OCPP steht für Open Charge Point Protocol. Es ist ein offener Standard, mit dem sich Ladestationen für Elektroautos mit einem zentralen System verbinden können – so ähnlich, wie ein Handy mit einem Mobilfunknetz kommuniziert.
Mit OCPP kann RAZO deine Ladestation aus der Ferne steuern, überwachen, konfigurieren und aktualisieren. Das ist notwendig, um präzises PV-Überschussladen zu ermöglichen. Denn über die Ladestation (Wallbox) lässt sich die Ladeleistung – also die Ladegeschwindigkeit – regeln. So kann bei wenig PV-Überschuss die Leistung gedrosselt und bei viel Überschuss gesteigert werden.
Das Protokoll wurde in den Niederlanden entwickelt und wird heute von der Open Charge Alliance verwaltet. Es ist weltweit im Einsatz, kostenlos und frei von Lizenzen. Das Ziel: ein gemeinsamer Standard, der unabhängig vom Hersteller funktioniert.

Wie komme ich an den Tibber-Token, um meinen Tibber Pulse zu integrieren?
Der Tibber Token ist ein Schlüssel, der dir den Zugang zur Tibber API ermöglicht.
Damit du deinen Tibber Pulse mit der RAZO Steuerung verbinden kannst, benötigst du deinen persönlichen Tibber Token. Wenn du bereits ein Kundenkonto bei Tibber besitzt, kannst du den Token ganz einfach auf der Entwicklerseite von Tibber einsehen. Hier erklären wir dir, wo du ihn genau findest.
Schritt für Schritt Anleitung
- Registriere dich bei Tibber: Bevor du einen Token bekommen kannst, musst du ein Tibber-Konto haben. Gehe auf die Tibber Website und registriere dich, falls du noch kein Konto hast.
- Besuche die Entwicklerseite: Um deinen Access Token zu bekommen, gehe auf die Entwicklerseite von Tibber.
- Generiere deinen Token: Auf der Entwicklerseite findest du den Bereich „Access Tokens“. Klicke auf „Create Token“ oder „Token erstellen“. Es wird ein neuer Token für dich generiert.
- Speichere deinen Token sicher: Sobald dein Token generiert wurde, siehst du ihn auf der Seite. Kopiere ihn und speichere ihn sicher ab. Du wirst ihn benötigen, um auf die API zuzugreifen. Achtung: Gib diesen Token nicht an andere weiter, da er Zugriff auf deine persönlichen Daten ermöglicht.
- RAZO-Integration abschließen: Füge deinen Tibber Token in der RAZO App unter „Tibber Pulse Integration“ ein. Sobald du auf „Speichern“ gedrückt hast, ist dein Pulse mit RAZO verbunden.
Was ist der Tibber Token?
Der Tibber Token ist ein Schlüssel, der dir den Zugang zur Tibber API ermöglicht. Mit der API kannst du Informationen über deinen Energieverbrauch abrufen und damit auch die RAZO Steuerung zum PV-Überschussladen aktivieren.

Besten 5 Energiemanager zum PV-Überschussladen 2025
Vergleich der fünf besten Energiemanager im Jahr 2025. Von kostenlos bis zum selbst Hosten.
Wer von dynamischen Stromtarifen und PV-Überschussladen profitieren will, kommt kaum an einem Energiemanager vorbei. Besonders das E-Auto, den Batteriespeicher oder die Wärmepumpe mit eigenem Solarstrom zu laden, ist der Wunsch vieler Eigenheimbesitzer. Doch die manuelle Steuerung und Überwachung ist zeitaufwendig und kompliziert, weshalb die Beliebtheit von Energiemanagementsystemen in den letzten Jahren stetig zugenommen hat. Die Produktpalette der beliebtesten Anbieter für Smart-Home-Lösungen reicht von einer einfachen Steuerung des E-Autos bis hin zur Vernetzung und Verwaltung vieler Geräte im Haushalt.
In diesem Beitrag vergleichen wir mehrere Alternativen zu Clever-PV, EVCC, EV Energy, Jedlix und RAZO Energy. Alle Home Energy Management Systeme (HEMS) können ohne einen Elektriker oder Fachmann installiert und eingerichtet werden.
1. RAZO.Energy

RAZO ist eine Energiemanager-App, die deine Stromkosten niedrig hält und deine Unabhängigkeit steigert. Damit kannst du den Eigenverbrauch deiner PV-Anlage nachhaltig steigern und überschüssigen Strom aus deiner PV-Anlage optimal nutzen. Sie bietet eine vollkommen automatisierte Steuerung, um das E-Auto ausschließlich mit PV-Überschuss zu laden, basierend auf dynamischen Stromtarifen oder einer Kombination aus beidem. RAZO überlässt die komplexen Entscheidungen, wie das E-Auto am kostengünstigsten und schonendsten geladen werden kann, dem Algorithmus. Die Einstellmöglichkeiten sind auf das Wichtigste reduziert, wobei alles andere automatisiert wird. Der Ansatz ist: einmal einrichten und vergessen. Neben der automatischen Ladesteuerung gibt es auch die Möglichkeit, anhand des Fahrverhaltens die Abfahrtzeiten automatisiert festlegen zu lassen. RAZO bietet zahlreiche Daten rund um den Ladevorgang wie intelligente Vorhersagen für PV-Überschuss, Ladezeitraum, Ladegeschwindigkeit und aus welcher Energiequelle geladen werden soll. Zusätzlich kannst du während des Ladevorgangs genau beobachten, was gerade passiert, und bekommst volle Transparenz über deinen Energiefluss. RAZO ist eine gute Alternative, wenn du ein vollkommen automatisiertes Energiemanagement suchst, mit dem du keinen Zusatzaufwand hast.
✅ Vorteile
- Intelligente, automatisierte Ladesteuerung
- Vorausschauende Ladeplanung basierend auf dem SoC deines E-Autos
- Präzise Vorhersage von PV-Überschuss, Ladezeitpunkt, Ladegeschwindigkeit und Energiequelle
- Kostenlose persönliche Einrichtung und schneller Support über WhatsApp
❌ Nachteile
- Keine Unterstützung von Smart Plugs
- Keine Unterstützung von Balkonkraftwerken
- Eigenständige Integration nur für Tibber Pulse, Powerfox und ausgewählte E-Autos möglich
2. Clever-PV?

Clever-PV ist eine cloudbasierte Softwarelösung, die den Eigenverbrauch von Photovoltaikanlagen maximiert und überschüssigen Solarstrom effizient nutzt. Durch die Integration verschiedener Geräte wie Stromzähler, Speicher, Wallboxen und Schalter ermöglicht Clever-PV eine intelligente Steuerung des Energieflusses im Haushalt. Zudem profitieren Nutzer von einer preissignalfähigen Steuerung, die es erlaubt, dynamische Börsenstrompreise zu nutzen und Energiekosten nachhaltig zu senken. Clever-PV bietet eine beeindruckende Anzahl an Funktionen und nahezu unbegrenzte Anpassungsmöglichkeiten. Für die Ladesteuerung deines E-Autos kannst du zwischen Zeitplan, Ladeplan oder SoC-Plan wählen. Zudem kannst du dein Preissignal konfigurieren, Phasen manuell umschalten, Mindestlaufzeiten sowie Wiedereinschaltverzögerungen definieren und festlegen. Clever-PV ist eine gute Alternative, wenn du zusätzlich auch viele kleine Verbraucher in deinem Haushalt steuern möchtest.
✅ Vorteile
- Unterstützt zahlreiche Geräte (Wallboxen, Batteriespeicher, Smart Plugs, Wechselrichter, Sensoren)
- Steuerung von Balkonkraftwerken möglich
- Vorhersage für PV-Überschuss
- Geräte können eigenständig in der App integriert werden
❌ Nachteile
- Ladesteuerung basiert nur auf PV-Überschuss und Strompreis – kein SoC-gestütztes Laden
- Strompreis-Schwelle muss manuell festgelegt werden
- Regelmäßige manuelle Anpassungen erforderlich
2. EV.energy

Ähnlich wie RAZO setzt der englische Anbieter EV.energy auf vollständige Automation, bei der minimales Eingreifen notwendig ist. Neben den gleichen Kernfunktionalitäten wie PV-Überschussladen und Laden basierend auf dynamischen Strompreisen ist die App von EV Energy schlicht gehalten. Der Homescreen ist aufgeräumt und zeigt neben dem aktuellen SoC des Fahrzeugs und dem Status die letzten drei Ladevorgänge an. Ähnlich wie bei RAZO ist der „Sofort laden“-Button über den Home-Bildschirm leicht erreichbar. Sogar das Ladelimit lässt sich hier direkt anpassen.
✅ Vorteile
- Unterstützt eine Vielzahl an Invertern, E-Autos und Wallboxen
- Eigenständige Integration der Geräte in der App möglich
- Ausführliche Historie je Ladevorgang
- Leicht verständliche App ohne viele Einstellungsmöglichkeiten
❌ Nachteile
- Keine Visualisierung für PV-Überschuss und Strompreis
- Nur englischsprachiger Support
- Keine Integration von Tibber Pulse, Powerfox oder Shelly möglich
3. Jedlix

Eine weitere Alternative, diesmal aus Holland stammend: Der Anbieter Jedlix bringt alle Kernfunktionalitäten mit, die man zum PV-Überschussladen benötigt. Anhand lokaler Wetterdaten, Winkel, Größe und Ausrichtung berechnet Jedlix deinen PV-Überschuss automatisiert. Die kostenfreie Lösung von Jedlix bietet ebenfalls die Möglichkeit, sein E-Auto und die Wallbox mit der App zu verbinden, um das E-Auto preisbasiert, anhand dynamischer Stromtarife oder mit PV-Überschuss zu laden.
✅ Vorteile
- Eigenständige Integration von E-Auto und Wallbox möglich
- Leicht verständliche App ohne viele Einstellungsmöglichkeiten
- Detaillierte und übersichtliche Verbrauchshistorie
- Kostenlos
❌ Nachteile
- Keine Visualisierung für PV-Überschuss und Strompreis
- Unterstützt nur Heimladegeräte von Easee, Wallbox.com und Zaptec
- PV-Überschussladen ausschließlich über PV-Vorhersage möglich, nicht messdatenbasiert
4. EVCC

EVCC ist ein Open-Source-Projekt mit stetig wachsender Community. Im Gegensatz zu allen bereits genannten Anbietern sind für die Verwendung von EVCC Programmierkenntnisse notwendig und es gibt keine native App für das Handy. Die Software kann kostenlos von GitHub heruntergeladen werden und beispielsweise auf einem alten Computer oder Raspberry Pi installiert werden. Die Einrichtung erfolgt über eine YAML-Datei. EVCC bietet sehr viele Möglichkeiten, sich an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, unterstützt PV-Überschussladen und dynamische Stromtarife.
✅ Vorteile
- Größte Anzahl an unterstützten Geräten von Wallboxen, Steckdosen, Energiemesstechnik, Wechselrichtern, Speichersystemen und Fahrzeugen, die über lokale Schnittstellen verbunden werden können
- Granulare Einstellungen aller Geräte möglich und Ladesteuerung basierend auf dem SoC des Fahrzeugs
- EnWG 14a-konforme Gerätesteuerung möglich
- Open-Source-Software basierend auf Spendenbasis
❌ Nachteile
- Einrichtung und Wartung benötigt hohes technisches Verständnis
- Keine native App für das Handy verfügbar (lokales Webinterface)
- Keine Vorhersage für PV-Überschuss
- Muss selbst gehostet werden

Variable Netzentgelte 2025: Was du wissen solltest
Ab April 2025 kommen variable Netzentgelte: Erfahre, wie du mit deinem E-Auto oder Wärmepumpe mehrere hundert Euro im Jahr sparen kannst.
Die Energiewende nimmt 2025 weiter Fahrt auf - mit einer längst überfälligen Reform der Netzentgeltsystematik. Die historisch gewachsene Regulierung des Stromnetzes war bisher nicht auf die Herausforderungen der Energietransformation ausgerichtet. Nun folgen gleich zwei wegweisende Neuerungen: Seit Januar sind Energieversorger gesetzlich verpflichtet, ihren Kunden dynamische Stromtarife anzubieten. Im April startet der nächste wichtige Schritt mit der Einführung variabler Netzentgelte. Besitzt du eine PV-Anlage, Wärmepumpe, Batteriespeicher oder ein E-Auto? Dann ist diese Entwicklung besonders interessant für dich. In diesem Artikel erfährst du, wie du durch geschickte Nutzung der neuen Tarifsysteme deine jährlichen Energiekosten um mehrere hundert Euro senken kannst und welche Voraussetzungen du dafür erfüllen musst.
Inhaltsverzeichnis
Was sind variable Netzentgelte bzw. dynamische Netzentgelte?
Welche Vorteile bieten variable Netzentgelte für dich?
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit ich von variablen Netzentgelten profitieren kann?
Wie beantrage ich variable Netzentgelte?
💡Was sind variable Netzentgelte bzw. dynamische Netzentgelte?
Beginnen wir damit, was Netzentgelt überhaupt bedeutet. Netzentgelte sind ein wichtiger Bestandteil deiner Stromkosten. Sie werden als Gebühren erhoben, die für die Nutzung der Stromnetzinfrastruktur anfallen – also für den Transport und die Verteilung des Stroms bis zu dir nach Hause. Man kann sie mit einer Autobahnmaut vergleichen: Genau wie die Maut den Ausbau und die Instandhaltung der Straße finanziert, sorgen Netzentgelte dafür, dass das Stromnetz betrieben und instand gehalten werden kann. Die Einnahmen fließen dabei an die Netzbetreiber. Traditionell sind Netzentgelte festgelegt und ändern sich nicht im Tagesverlauf. Sie machen etwa 22 bis 28 Prozent deines Strompreises aus. Bei jährlichen Stromkosten von 1.100 Euro entfallen somit etwa 242 bis 308 Euro allein auf die Netzentgelte. Zudem können diese je nach Region in Deutschland stark variieren. Variable oder dynamische Netzentgelte hingegen sind ein neues Modell in Deutschland, das mehr Flexibilität und Anreize zur Verschiebung des Stromverbrauchs schafft. Ab April 2025 werden die variablen Netzentgelte in drei Tarifstufen unterteilt, die an feste Zeitfenster gebunden sind: den Standardtarif, den Niedriglasttarif (NT) und den Hochlasttarif (HT).
- Niedriglasttarif (NT): Dieser ist am günstigsten und gilt zu Zeiten, in denen die Nachfrage gering ist.
- Hochlasttarif (HT): Dieser ist teurer und kommt zu Zeiten hoher Stromnachfrage zum Einsatz
- Standardtarif: Dieser liegt preislich zwischen den beiden und wird in den übrigen Zeiten angewandt
⚠️ Durch diese Staffelung sollen Verbraucher animiert werden, ihren Stromverbrauch möglichst in günstigere Zeitfenster zu verlagern. Die Tabelle zeigt, dass es notwendig ist, sich vorher genau zu informieren. Manche Verteilnetzbetreiber bieten nur kurze Zeitfenster mit Niedriglasttariefen an.
💡 Welche Vorteile bieten variable Netzentgelte für dich?
Ab April 2025 werden dynamische Netzentgelte (auch zeitvariable Netzentgelte genannt) eingeführt, um sogenanntes „netzdienliches Verhalten“ zu belohnen. Aber was heißt das für dich konkret? Stell dir vor, du kannst frei entscheiden, wann du mit deinem Auto ins Büro fährst. Fährst du morgens um acht, stehst du wahrscheinlich mit vielen anderen Pendlern im Stau. Verschiebst du die Fahrt um zwei Stunden, kannst du problemlos durchfahren. Genauso funktioniert es mit deinem Stromverbrauch: Wenn du zum Beispiel den Ladevorgang deines E-Autos in Zeiten verschiebst, in denen die Nachfrage niedrig ist, entlastest du das Stromnetz und kannst dabei auch sparen – ein klarer Vorteil für dich und die Umwelt. Bereits seit Januar 2025 sind Stromanbieter dazu verpflichtet, dynamische Tarife anzubieten, bei denen sich der Strompreis stündlich ändert. Die Einführung variabler Netzentgelte im April 2025 ist der nächste Schritt, um Verbraucher zu motivieren, ihren Stromverbrauch in günstigere Zeiten zu verlagern.
Das Problem: Grüner Strom wird nicht dann erzeugt, wenn unsere elektrischen Verbraucher ihn benötigen. Wir können nicht beeinflussen, wann die Sonne scheint oder der Wind weht – erneuerbare Energien sind wetterabhängig und manchmal schwer vorhersehbar. Daher ist es wichtig, den Stromverbrauch flexibel an die Verfügbarkeit anzupassen. Hier kommen variable Netzentgelte ins Spiel, die durch Preisanreize dabei helfen, dieses Ungleichgewicht auszugleichen.
Am Beispiel der Preistabelle der EWE Netze zeigt, wie groß das Einsparpotenzial sein kann. Der Unterschied zwischen dem Hochlasttarif (8,59 ct/kWh) und dem Niedriglasttarif (0,49 ct/kWh) ist enorm. Ein intelligentes Energiemanagementsystem kann dieses Potenzial vollständig ausschöpfen.
Was bedeutet das für deinen Geldbeutel? Drei konkrete Beispiele für einen Ladevorgang von 30 kWh:
- Fixer Stromtarif + fixes Netzentgelt (17:00–21:00):
- Stromkosten: 25,20 ct/kWh inkl. Steuern und Gebühren + Netzentgelt: 9,80 ct/kWh = 35 ct/kWh
- Gesamtkosten: 35 ct/kWh * 30 kWh = 10,50 €
- Dynamischer Stromtarif + variables Netzentgelt EWE Netz (01:00–04:00, basierend auf „Day-Ahead“-Preisen vom 01.04.2024):
- Stromkosten: 4.9 ct/kWh + 7,03 ct/ kWh Steuern und Gebühren + Netzentgelt: 0,49 ct/kWh = 12,42 ct/kWh
- Gesamtkosten: 12,42 ct/kWh * 30 kWh = 3,73 €

Dieses Beispiel zeigt, wie dynamische Tarife und variable Netzentgelte nicht nur helfen können, das Stromnetz zu stabilisieren, sondern auch erhebliche Einsparungen ermöglichen. So wird dein Energieverbrauch effizienter – für dich und die Umwelt!
💡 Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit ich von variablen Netzentgelten profitieren kann?
Dein Stromverbrauch muss in viertelstündlichen Intervallen gemessen werden können. Dies ist möglich mit einem Smart Meter (digitalen Stromzähler) oder einem intelligenten Messsystem (IMSys).
Zusätzlich brauchst du mindestens eine steuerbare Verbrauchseinrichtung, die mit einer Nennleistung von mindestens 4,2 kW betrieben werden kann. Beispiele dafür sind eine Wärmepumpe, eine Wallbox für dein E-Auto oder ein entsprechend großer Batteriespeicher. Die Teilnahme wird dir zusätzlich erleichtert mit einem optionalen Energiemanager wie RAZO Energy, der deinen Verbrauch automatisch in die günstigsten Zeiten verlagert und noch viel mehr. Mit diesen Voraussetzungen kannst du nicht nur deine Energiekosten senken, sondern gleichzeitig das Stromnetz entlasten und einen Beitrag zur effizienteren Nutzung erneuerbarer Energien leisten.
💡 Wie beantrage ich variable Netzentgelte?
Die Beantragung erfolgt direkt bei deinem Netzbetreiber. Dieser stellt dir in der Regel ein digitales Formular oder ein PDF-Dokument zur Verfügung. Im Rahmen der Registrierung werden deine individuellen Verbrauchswerte sowie die technischen Details deiner Anlagen erfasst. Nach erfolgreicher Registrierung werden die neuen Netzentgelte automatisch von deinem Energieversorger berücksichtigt – eine weitere Aktion deinerseits ist nicht erforderlich.
Voraussetzungen variable Netzentgelte Checkliste
- Mind. eine steuerbare Verbrauchseinrichtung wie Wärmepumpe, Wallbox für dein E-Auto oder Batteriespeicher mit einer Nennleistung ab 4,2 kW.
- Smart Meter oder intelligentes Messsystem (IMSys)
- Optional - Home Energiemanagementsystem
Wählbare Netzentgelt Module
- Modul 1 - Pauschale Reduzierung
- Modul 2 - Prozentuale Reduzierung
- Modul 3 - Zeitvariable Netzentgelte 🤘
Welcher Netzbetreiber ist bei mir zuständig?
Auf der Seite der Bundesnetzagentur kannst du im Marktstammdatenregister einfach herausfinden, wer dein zuständiger Netzbetreiber ist.
Klicke in der Navigation auf "Marktakteure" und filtere nach deiner Postleitzahl. In der Spalte “MaStR-Nr.” beginnt dein Netzbetreiber mit SNB.... SNB steht für Stromnetzbetreiber und GNB für Gasnetzbetreiber.
Alle Netzbetreiber findest du hier: Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur

Alternativ kannst du dir über die interaktive Karte des Energieatlas deinen Wohnort heraussuchen. Gib dazu in Google Folgendes ein: Energieatlas + dein Bundesland


E-Auto mit eigenem PV-Überschuss laden: So funktionierts
Lade dein E-Auto mit Sonnenstrom. Erfahre, wie du deinen PV-Überschuss optimal nutzt, um dein Elektroauto umweltfreundlich und günstig zu betreiben.
Inhaltsverzeichnis:
- Welche Vorteile bietet es das Elektroauto zuhause mit Photovoltaik zu laden?
- Wie viel Photovoltaik brauche ich um ein Elektroauto zu laden?
- Solarstrom bzw. PV-Überschuss optimal ausnutzen
- E-Auto und Wallbox Limitierungen beim Solarstrom laden
Das eigene Elektroauto mit selbst erzeugtem Solarstrom zu laden – ein weiterer Schritt, um deine persönliche Energiewende voranzutreiben. Einspeisen lohnt sich nicht: Indem du dein E-Auto mit Solarüberschuss lädst, erhöhst du die Wirtschaftlichkeit deiner Solaranlage. Das senkt deine Stromkosten und steigert deinen Eigenverbrauch.
Welche Vorteile bietet es das Elektroauto zuhause mit Photovoltaik zu laden?
Das Einspeisen von Solarstrom ins öffentliche Netz lohnt sich heutzutage kaum noch, da die Einspeisevergütung mit etwa acht Cent pro Kilowattstunde (kWh) vergleichsweise gering ist. Stattdessen ist es wirtschaftlich sinnvoller, den erzeugten Solarstrom selbst zu verbrauchen. Die Kosten für eine selbst erzeugte Kilowattstunde liegen derzeit zwischen neun und zwölf Cent – je nach Eigenverbrauchsanteil. Zum Vergleich: Der Stromzukauf aus dem Netz kostet etwa 30 Cent pro kWh.
Wird der kostengünstige PV-Überschuss für das Laden eines Elektroautos genutzt, können die Fahrtkosten deutlich reduziert werden. Ein Beispiel: Viele E-Autos benötigen rund 22 kWh pro 100 Kilometer. Wird der Strom aus der Solaranlage genutzt, kostet diese Strecke etwa zwei Euro – im Vergleich zu sechs Euro mit Netzstrom.
Neben den direkten Kosteneinsparungen verbessert die Nutzung von Solarstrom auch die Wirtschaftlichkeit der gesamten Solaranlage. Jede kWh, die direkt ins E-Auto geladen wird, muss später nicht teuer zugekauft werden. Dadurch amortisiert sich die Anlage schneller. Mit einem Energiemanager lassen sich die Stromkosten für das Laden des E-Autos pro Jahr um 300 bis 500 Euro oder sogar mehr reduzieren.
Wie viel Photovoltaik brauche ich, um ein Elektroauto zu laden?
Die benötigte Größe deiner Photovoltaikanlage (PV-Anlage), um ein Elektroauto effizient zu laden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen dein allgemeiner Hausverbrauch, die Nutzung eines Batteriespeichers oder einer Wärmepumpe sowie die Batteriekapazität deines E-Autos. Ebenso wichtig ist, wie viele Kilometer du täglich fährst und wie viel Strom dadurch regelmäßig für das Laden benötigt wird.
Ein entscheidender Punkt ist, dass die PV-Anlage genügend Leistung erbringen muss, um die Mindestladeleistung zu erreichen. Ein Elektroauto beginnt in der Regel erst ab einer Stromstärke von sechs Ampere mit dem Laden. Das bedeutet, dass ein PV-Überschuss von mindestens 1,4 kW erforderlich ist, um dein E-Auto einphasig zu laden. Lädt dein Auto dreiphasig, werden mindestens 4,2 kW (3 × 1,4 kW) benötigt. Insbesondere kleinere PV-Anlagen bieten an vielen Tagen im Jahr oft nur begrenzte Zeitfenster für das Laden, da der Hausverbrauch den PV-Überschuss zusätzlich reduziert. Alternativ kann ein Energiemanagementsystem (EMS) den fehlenden Strom flexibel aus dem Netz beziehen.
Ein Beispiel verdeutlicht den Strombedarf: Fährst du täglich 100 Kilometer und dein E-Auto benötigt 22 kWh, dauert es bei einer konstanten PV-Überschussleistung von 6 kW etwa vier Stunden, um den Akku vollständig zu laden. In der Realität schwankt die Leistung einer PV-Anlage jedoch stark im Tagesverlauf: Morgens ist sie gering, erreicht ihren Höhepunkt um die Mittagszeit und fällt danach wieder ab. Ist die Anlage zu klein dimensioniert, reicht die Leistung oft nicht aus, um genügend PV-Überschuss für das E-Auto bereitzustellen, und du musst mehr Strom zukaufen. Ist sie hingegen zu groß, wird überschüssiger Strom häufig zu einer niedrigen Einspeisevergütung ins Netz eingespeist. Ein Batteriespeicher kann hier helfen, den Eigenverbrauch weiter zu erhöhen.
Letztendlich ist nicht nur die Größe der PV-Anlage entscheidend, sondern auch, zu welchen Zeiten du dein Auto laden kannst. Dein Ladeverhalten und deine täglichen Routinen sollten deshalb bei der Planung einer PV-Anlage unbedingt berücksichtigt werden.
Solarstrom bzw. PV-Überschuss optimal ausnutzen
Um eine optimale Ausnutzung des PV-Überschusses zu ermöglichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die unter dem Zauberwort *Energiemanagement* zusammengefasst werden. Der Energiemanager kennt den jeweiligen PV-Überschuss, der sonst ins Netz eingespeist werden würde, und steuert die Wallbox so, dass dieser in der Fahrzeugbatterie landet. Die Steuerung erfolgt automatisiert, sodass du dich idealerweise gar nicht weiter darum kümmern musst.
PV-Überschussladen ohne Energiemanager
Die einfachste Lösung besteht darin, das E-Auto einfach einzustecken, sobald die Sonne scheint. Ohne zusätzliche Einstellungen lädt das Fahrzeug dann jedoch mit voller Leistung, was bedeutet, dass der fehlende Strombedarf aus dem Netz gedeckt wird. Beispiel: Lädt das Auto mit einer Leistung von 11 kW, während die PV-Anlage 6 kW liefert, werden 5 kW aus dem Netz bezogen – mit entsprechenden Kosten.
Um den Sonnenstrom trotzdem möglichst effizient zu nutzen, ist manuelles Eingreifen erforderlich. Du solltest das Auto erst dann anschließen, wenn ausreichend PV-Überschuss vorhanden ist, und die Ladeleistung an der Wallbox oder im Fahrzeug manuell anpassen. Ohne Nachregeln kann es passieren, dass das Auto zu schnell geladen wird und weiterer PV-Strom ungenutzt bleibt. Diese Lösung erfordert zwar keine Einrichtung und verursacht keine zusätzlichen Kosten, ist jedoch zeitaufwändig und verschenkt ungenutztes Potenzial.
PV-Überschussladen mit Energiemanager
Möchtest du sicherstellen, dass dein E-Auto ausschließlich mit Solarstrom geladen wird, ist ein Energiemanagementsystem unverzichtbar. Es erkennt den aktuellen PV-Überschuss und leitet diesen mithilfe einer geeigneten Wallbox in das Elektroauto. Solche Wallboxen müssen entweder per OCPP oder API ansteuerbar sein.
Ein Energiemanager reagiert automatisch auf Schwankungen der PV-Leistung, etwa durch vorübergehende Verschattung, und passt die Ladeleistung entsprechend an. Moderne Home-Energiemanagementsysteme (HMES) wie der RAZO Energiemanager verfügen zudem über eine PV-Überschussvorhersage. Diese zeigt dir an, zu welchen Tageszeiten PV-Überschuss verfügbar ist, sodass du auch andere Geräte wie Waschmaschinen gezielt betreiben kannst.
Besonders praktisch ist die vorausschauende Ladeplanung von RAZO. Stell dir vor, du möchtest morgen um 09:00 Uhr vollgeladen losfahren. In diesem Fall kann es notwendig sein, dass zusätzlicher Strom aus dem Netz bezogen werden muss, um das E-Auto vollzuladen. Durch eine vorausschauende Ladeplanung wird das E-Auto nachts nicht komplett vollgeladen, sondern erst morgens mit dem ersten PV-Überschuss bis 09:00 Uhr. So nutzt du deinen Sonnenstrom optimal aus.
Das Laden nachts ist nur relevant, wenn du einen dynamischen Stromtarif besitzt – bei einem fixen Strompreis kann das E-Auto jederzeit geladen werden. Die Verschiebung macht jedoch trotzdem Sinn, weil man als Faustformel sagen kann: Wenn der Strom besonders günstig an der Börse ist, kommt dieser aus erneuerbaren Energien.
RAZO bietet zwei Möglichkeiten, den PV-Überschuss zu ermitteln: Einerseits mit digitalen Energiemessgeräten wie Tibber Pulse, Powerfox oder Shelly, andererseits über eine präzise PV-Überschussvorhersage, die auf Wetterdaten und der Ausrichtung deiner Anlage basiert.
PV-Überschussladen mit Energiemanager und Batteriespeicher
Viele Besitzer einer PV-Anlage sowie eines E-Autos wünschen sich, den gewonnenen Strom in einem Batteriespeicher für die Abend- oder Schlechtwettertage speichern zu können. Der gespeicherte Strom im Heimspeicher soll jedoch nicht für das Laden des E-Autos verwendet werden. Andernfalls ist zwar das E-Auto früher vollgeladen, aber es muss in den Abendstunden Strom aus dem Netz bezogen werden, anstatt diesen aus dem Heimspeicher zu nutzen. Dies wirkt sich besonders auf Nutzer von dynamischen Stromtarifen aus, bei denen in der Regel der Strom zu dieser Zeit am teuersten ist. Besitzt du einen Batteriespeicher, solltest du bei der Wahl des Energiemanagers darauf achten, dass er die Funktion unterstützt, die Batterie nicht zu entladen (wie es RAZO beispielsweise macht).
E-Auto und Wallbox: Limitierungen beim Solarstromladen
Beim Laden eines Elektroautos mit Solarstrom gibt es einige technische Grenzen, die von der Fahrzeug- und Wallbox-Technik abhängen. Die meisten E-Autos starten den Ladevorgang erst ab einer Mindeststromstärke von sechs Ampere (6 A). Bei einigen Modellen kann dieser Wert geringfügig höher ausfallen.
Ein- und dreiphasiges Laden
Unterstützt deine Wallbox sowohl einphasiges als auch dreiphasiges Laden, bedeutet das in der Praxis:
- Für einphasiges Laden ist ein PV-Überschuss von mindestens 1,4 kW erforderlich, um den Ladevorgang zu starten.
- Dreiphasiges Laden wird erst ab einer PV-Leistung von 4,2 kW möglich, da jede Phase 1,4 kW benötigt.
Wallboxen mit **automatischer Phasenumschaltung** können den Ladevorgang optimieren, indem sie je nach verfügbarer PV-Leistung zwischen ein- und dreiphasigem Laden wechseln. Das ermöglicht eine flexiblere Nutzung des PV-Überschusses, ohne den Ladevorgang abzubrechen.
Begrenzte Zeitfenster bei kleinen PV-Anlagen
Besonders bei kleineren Solaranlagen sind die Zeiten, in denen ausreichend PV-Überschuss für das Laden verfügbar ist, oft begrenzt. An vielen Tagen im Jahr kann das dazu führen, dass das Auto nur in kurzen Zeitfenstern geladen wird oder der Ladevorgang gar nicht erst startet.
Eine Lösung hierfür ist die Ladestrategie "Netzstromergänzung". Dabei wird auch bei geringem PV-Überschuss geladen, indem die fehlende Leistung mit Netzstrom ergänzt wird. So kannst du den Solarstrom vollständig nutzen und sparst trotzdem im Vergleich zum reinen Netzstromladen. Diese Strategie ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch einfacher umzusetzen, da das manuelle Überwachen des PV-Überschusses entfällt.
Die richtige Wallbox für dein Energiemanagement
Wenn du einen Energiemanager einsetzen möchtest, achte darauf, dass deine Wallbox internetfähig ist und die Steuerung via OCPP (Open Charge Point Protocol) oder API unterstützt. Erfahrungsberichte und Bewertungen können dir bei der Auswahl helfen, denn nicht alle Wallboxen sind mit jedem Energiemanager problemlos kompatibel. Zu den gut integrierbaren Modellen zählen beispielsweise Go-E, Easee, Zaptec und Keba.